Erdbeobachtung MOVE-II

MOVE-II

Bei MOVE-II (Munich Orbital Verification Experiment) handelt es sich um einen CubeSat, einen 10 x 10 x 13 cm großen Satelliten mit einer Masse von 1,2 kg. Als Nachfolgemission von First-MOVE ist es der zweite Satellit der Technischen Universität München (TUM). MOVE ist hierbei ein Akronym für „Munich Orbital Verification Experiment“. Als zweiter Satellit seiner Serie wird dem Akronym die Nummer „II“ angefügt.

Der CubeSat wird in einer Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Raumfahrttechnik (LRT) und der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt (WARR) entwickelt. Derzeit arbeiten etwa 60 Bachelor- und Masterstudenten verschiedenster Fakultäten, hauptsächlich in ihrer Freizeit, im Satellitenprojekt, und werden dabei von 2 Doktoranden unterstützt.

In der Raumfahrtindustrie ist es üblich, neue Technologie mittels sogenannter “Precursor-Missionen” zu verifizieren und bei Erfolg in größeren und damit auch oft teureren Projekten einzusetzen. Die Entwicklung des Satelliten verfolgt dasselbe Ziel. Die TUM entwickelt und verifiziert einen sogenannten „Satellitenbus“, also die für den Betrieb einer Nutzlast notwendigen Bestandteile eines Satelliten, in ihrer Mission. Dieser Bus besteht unter anderem aus dem Kommunikationssystem, dem Bordcomputer, dem Lageregelungssystem, dem elektrischen Versorgungsystem, der Struktur sowie des Thermalkontrollsystems. Als wissenschaftliche Nutzlast werden auf dem Satelliten die Leistung und Degradation neuartiger Solarzellen verifiziert, welche zum ersten Mal mit der Mission ins All starten.

MOVE-II wird von der Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages unter dem Förderkennzeichen 50 RM 1509 gefördert. Die Idee des Ausbildungsprojekts ist es unter anderem, theoretisches Wissen aus Vorlesungen durch praktische Arbeiten am Satelliten zu komplettieren. Man hofft, dass durch diese Erfahrung eine neue Generation an erfahrenen Raumfahringenieuren heranwachsen kann. Der CubeSat wurde im November 2018 durch eine Falcon-9 Trägerrakete in einen sonnensynchronen, 575-km Orbit gebracht.